Vita

Vita

14. Juli 1909 – Helmut Hölzler wird als zweiter Sohn von Johanna und Eduard Hölzler in Bromberg/Posen (Ostpreußen) geboren.

1928 – Abitur am Wilhelmsgymnasium in Königsberg, wo die Familie mittlerweile lebt. Sein Zeichenlehrer am Gymnasium ist Felix Radtke, ein Schüler von Lovis Corinth.

1928 – Besuch der Kunstakademie in Königsberg, Aufnahme in die Malklasse von Fritz Burmann, die er allerdings nur kurz besucht.

1928 – 1932 – Hölzler studiert er an der „anerkannten Malschule Hugo Troendle“ in München; er ist einer der ersten Privatschüler. Maximal 6 Schülerinnen und Schüler erhalten dort Unterricht in einer sehr persönlichen Betreuung durch Troendle.

1933 – Ausbruch seines Bronchialasthmas, das sein gesamtes weiteres Leben bestimmen und begrenzen wird.

1933 – Umzug nach Berlin, wo er bis 1943 lebt. Schüler an den Vereingten Staatsschulen Berlin unter Peter Fischer (3 Semester, Wintersemester 1933/34 bis einschl. Wintersemester 1934/35).
Auftragsarbeiten für Reiseveranstalter, Verlage, etc. Einige Werke aus dieser Zeit sind erhalten.

1939 – Helmut Hölzler übernimmt eine Lehrtätigkeit an der privaten Berliner Kunst und Graphikschule Contempora und leitet dort die Klasse für Gebrauchsgraphik. Unterricht 4 Stunden täglich von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Am Unterricht nimmt Ilse M. Vogel teil; Hölzler lernt deren Freundin Paula Zeidler kennen.

1941/42 – Einberufung 1941 zum Militär nach Garmisch-Partenkirchen, krankheitsbedingt wieder entlassen, 1942 erneut einberufen. Die Dauer des Militärdienstes ist nicht bekannt.

1943 Hölzler heiratet in München Paula Zeidler, Kosename „Lolla“. Trauzeugen sind Ilse M. Vogel und Hugo Troendle.

1943 – 1950 – Hölzler lebt mit seiner Frau Lolla überwiegend in Garmisch-Partenkirchen. Vor Kriegsende unterhalten sie noch eine Wohnung in Berlin. Wie viel Zeit das Paar in Berlin bzw. Garmisch-Partenkirchen verbringen, lässt sich nicht mehr klären.

Von Helmut Hölzler existieren lediglich Aufnahmen aus dem familiären oder Freundeskreis – keine Portraits etwa eines Berufsfotografen. Kamerascheu und fehlende Notwendigkeit sind die Gründe.

Helmut Hölzler in den späten 1940-er Jahren in Garmisch

1950 – Umzug nach München, Valleystr. 44, in das oberste Stockwerk eines alten Wohnhauses, dessen Speicher im Zuge der Wohnraumbeschaffung ausgebaut wird. In den 1950er und 1960er Jahren unternehmen die beiden zahlreiche Reisen nach Meran – zur Therapie von Hölzlers Asthmaerkrankung – und nach Venedig, immer außerhalb der Touristensaison. Die Stadt des laufenden Verfalls fasziniert Hölzler – brüchige Strukturen sind durchgängiges Motiv in seinem Schaffen.

Der Künstler ist offiziell arbeitsunfähig; seine Frau sorgt mit ihrer Tätigkeit als Chefsekretärin für den Lebensunterhalt, zusätzliche Unterstützung erhält er von seinem Bruder Erwin Hölzler.

Das Paar ist trotz der großen räumlichen Entfernung eng befreundet mit Ilse M. Vogel, die den amerikanischen Maler Howard Knotts geheiratet hat und mit diesem bei New York lebt. Etliche Besuche von Vogel/Knotts in Deutschland in diesen Jahren und ein reger Briefwechsel stärken den künstlerischen Austausch.

Künstlerisch fallen in diese Zeit:

  • 1950 die Teilnahme am Deutschen Kunst Preisausschreiben – Hölzlers Kunst wird von der Jury, an der u. a. Willi Baumeister beteiligt ist, für den Deutschen Kunstpreis 1949 ausgewählt; die Federzeichnung die Rast ist heute im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlung.
  • Gemeinschaftsausstellung 1954 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München.
  • Mehrmals Teilnahme an der Großen Kunstausstellung im Haus der Kunst.

Etwa 1959 – Helmut Hölzler mit seinem amerikanischen Malerfreund Howard Knotts im Münchner Hofgarten…

… und anschließend vor der Residenz

1950er und 1960er Jahre – eine Phase großer Produktivität und künstlerischer Entwicklung.

1965 – Star-Operation.

1971 – Lolla stirbt, Hölzler lebt bis zu seinem Tod weiter in der Valleystraße.

Der Künstler rund um seinen 50. Geburtstag, vor 1959

In den 1960-er Jahren mit seiner Frau „Lolla“ zur Kur in Südtirol

20.9.1976 – Helmut Hölzler stirbt an einem Sarkom – vielleicht die Langzeitwirkung starker Medikamente wie Cortison.

Nach seinem Tod

Sein älterer Bruder, Erwin Hölzler, geboren 1908, wird nach seinem Tod das Werkverzeichnis erstellen und sich um eine Gedächtnisausstellung bemühen. Diese findet vom 24. Januar bis zum 2. März 1980 statt. Veranstaltungsort ist Ostdeutsche Galerie Regensburg, heute Kunstforum Ostdeutsche Galerie.

Im Sommer 2025 eröffnet das Virtuelle Museum Helmut Hölzler (www.hoelzler.de), ein Kunstband ist in Vorbereitung (Thelem Verlag, Dresden, erscheint im Frühjahr 2026).

Wolfgang Schulz, 1980 Leiter der Ostdeutschen Galerie Regensburg

Erwin Hölzler, der um 1 Jahr ältere Bruder des Künstlers, bei der Ausstellungseröffnung in Regensburg